Die kleinen Nettigkeiten, die das Schreiben erleichtern können
Während ich meine Diplomarbeit (auf dem Mac) geschrieben habe, habe ich ein paar Tricks angewandt, um mir ein wenig Arbeit abzunehmen. Vor allem Textexpander war dabei eine große Hilfe. Textexpander lauscht im Hintergrund und wenn bestimmte Auslöser getippt werden, dann wird der Text nach vordefinierten Regeln ersetzt. So wird aus:
,,vgr -> Viele Grüße, Markus
Die beiden Kommata stehen davor, damit nicht jedes vgr, was vielleicht mal getippt wird, umgewandelt wird. Für meine Arbeit hat sich da angeboten ,,eidg durch Enquete Kommission Internet und digitale Gesellschaft zu ersetzen. Gleich mehr als 10 Zeichen zu tippen gespart und sicher auch keine Fehler eingebaut.
Zitieren
Noch besser wird es im Umgang mit digitalen wissenschaftlichen Quellen, denn Textexpander kann auch die Zwischenablage mit einbeziehen. Wenn ich also aus einer Quelle einen Text kopiere, kann ich diesen gleich mit Anführungszeichen und der Auszeichnung von Quellen versehen.
,,zit -> "Zitattext" ( , : S. ) Snippet: "%clipboard" ( , : S. )%<
Das %clipboard fügt den Text in der Zwischenablage ein und %< stellt den Cursor einen Platz zurück, so dass sofort die Seitenzahl eingefügt werden kann. Damit fällt in der amerikanischen Zitierweise schon mal einiges an Arbeit weg. Außerdem wird die Wahrscheinlichkeit minimiert, dass ein Text in die Arbeit kopiert wird und die Markierung als Zitat vergessen wird. – Wogegen das nicht hilft, ist auch mal eine dieser Klammern leer stehen zu lassen 😉
Auch bei Vergleichen kann das helfen.
,,vgl -> (vgl. , : S. ) Snippet: (vgl. , : S. )%<
Das Hirn ein wenig frei halten
Eines Abends, ein wenig im Schreibfluss, fiel mir auf, dass ich den gleichen Tippfehler immer wieder gemacht habe. Anstelle von UrheberInnen schrieb ich immer UhrheberInnen. Ich habe mich jedes Mal wieder geärgert und den Fehler bereinigt, bis ich mit ein Snippet angelegt habe, was aus UhrheberInnen einfach UrheberInnen gemacht hat. Sicher bin ich nicht den ‚harten‘ Weg gegangen, aber wenn ich mich entscheiden muss, entweder für Schreibfluss oder die ganze Zeit genervt sein und Fehler korrigieren, dann doch lieber Schreibfluss. Denn die harte Tour spare ich mir für die Zeit auf, in der kein Abgabetermin steht.
Insgesamt lassen sich so für viele Situationen, in denen Text in einem Muster produziert wird, viele Snippets anlegen, die die Tipparbeit ein wenig verringern und den Kopf vom Tippen und den damit verbundenen Tippfehlern, frei halten. Leider ist der Spaß nicht günstig. Textexpander kostet regulär $34,95. Ich habe meine Lizenz aus einem Bundleverkauf. Es lohnt sich also schon ein wenig die Augen offen zu halten.
Alternativen
Es gibt aber auch Alternativen. Eine kurze Google Suche findet für Windows PhraseExpress. Für Linux scheint AutoKey einen Alternative zu sein. Außerdem lassen sich auf dem Mac einfache Textersetzungen auch über die Systemsteuerung machen. Unter „Sprache und Text“ findet sich im Reiter „Text“ eine Liste mit Ersetzungen, die selbst erweitert werden kann. So kann da aus „mfg“ „Mit freundlichen Grüßen“ werden. Das ist nur nicht ganz so flexibel und kompfortabel wie Textexpander.